TANZHAUS TEMPORÄR Nº8
Tanzhaus temporär N°8
Portraits
23.2. - 25.2.2023
Kuratiert von Marie Simson
Die 8. Edition der Veranstaltungsreihe Tanzhaus temporär des tanz*werk kassel findet vom 23.02 - 25.02.2024 unter dem Thema Portraits im Kulturhaus Dock 4 statt.
Je nachdem, in welchem Kontext Portraits oder Selbstportraits betrachtet werden, können sie verschiedene Wirkungen haben: die Erinnerung an einen individuellen Menschen, die Inszenierung und Präsentation der eigenen Lebensrealität oder die Auseinandersetzung mit diversen Identitätsverständnissen.
Die Tanzperformances des Tanzhaus temporär Nº 8 zeigen bewegte Portraits. Der Tanz als Medium hat, unter anderem durch die physische Anwesenheit der Performenden, das Potential, die menschliche Existenz in ihrer Vielschichtigkeit zu zeichnen. Das Programm des Tanzhaus temporär Nº 8 beleuchtet das Thema bewegter Portraits aus verschiedenen Perspektiven.
Tickets an der Abendkasse oder über Ticketbereich
Tanzhaus-temporär-Ticket für 3 Veranstaltungen: 38€ | ermäßigt 30€
Einzelticket/Doppelabend: 16 € | ermäßigt 12€
Workshop: 25 € | ermäßigt 20 €
*Reservierung: info@tanzwerk-kassel.de
Programm
Fr. 23.2.24 l 19:00 Uhr l Dock 4 Halle
Doppelabend
Ich bin ein Ich
Die klassische, kunsthistorische Form des Portraits ist repräsentationsorientiert. Was aber macht das Wesen einer Person aus? Besteht nicht jedes Portrait aus unterschiedlichen Identitäten? Woraus speist sich das Körperbild, das wir von uns selbst haben? Erinnerungen, Bilder manifestieren sich in unserem Körper. Können wir uns das Bild einer anderen Person anhaften und deren Körperlichkeit annehmen? Das Stück verwendet einen Mix aus Videos, Malerei, Zeichnungen, Audioaufnahmen und Photographie, um ein bewegtes Portrait zu zeichnen und sich choreographisch mit diversen Identitäts-Verständnissen auseinanderzusetzen.
Konzept, Video, Tanz: Bettina Helmrich
Foto credits: Karl-Heinz Mierke
Die Körper der Ada Maria Blume
Der Film „Die Körper der Ada Maria Blume“, basierend auf der gleichnamigen Geschichte, ist das Portrait einer jungen Frau und begleitet sie in ihrer Erkenntnis, sich aktiv aus ihren Lebensumständen heraus zu begeben und eine neue Rolle als die bisherige einzunehmen. Es wirft besondere Aufmerksamkeit auf ihre familiären Dynamiken und ihre Rolle als Tochter und Frau.
Ada begibt sich auf eine Reise, in der sie ihre Stimme findet und beginnt eine eigene Geschichte zu erzählen. Auf dem Weg begegnet Ada Personen, die sie unterstützten in ihrer Ermächtigung. Generell zeigt der Film den Wert von Erzählungen und unser Auftauchen in ihnen. Kaa Rensing studierte an der Kunsthochschule Kassel und bewegt sich zwischen Kostüm, Film und Installation.
Konzept: Kaa Rensing
Gruppenproduktion: weitere Beteiligungen sind im Abspann vermerkt
Foto credits: Ysbell Carolina
Sa. 24.2.24 l 19:00 Uhr l Dock 4 Halle
Doppelabend
Die Vergänglichkeit der Gänseblümchen
In dem Tanztheater verschmelzen Videoprojektion, Kostüm, Malerei, Musik und Tanz zu einer träumerischen Symbiose und beleuchten die symbolträchtigen Motive der mexikanische Malerin Frida Kahlo, die ihr Leben und Schicksal farbenfroh porträtierte. Das Leiden der Ikone und die Integration dessen in ihre künstlerische Arbeit, sowie der autobiographische Hintergrund der Choreographin stehen im Mittelpunkt des Werkes. Marion arbeitete hierfür eng mit der Kostümbildnerin Agente Costura zusammen, was die Dramaturgie stark prägte. Die Videoprojektion lässt surreale Malereien live auf der Bühne entstehen, begleitet von den abstrakten Klängen des Musikers Arash Khodayari. Dynamisch, verzerrt, verträumt und verspielt - die Konturen verschwimmen und laden auf eine atmosphärische Reise ins Unterbewusstsein ein.
Choreografie, Tanz: Marion Sparber
Live-Musik: Arash Khodayari
Kostüm: Agente Costura
Videoprojektion: Projeto Solo mit Malereien von Tijana Titin
Tonaufnahme: Stefano Ciardi
Outside eye: Deborah Manavi
Inspiriert und mit Texten von: Frida Kahlo, Tahlia Hunter und María Sabina
Foto credits: Thomas Zelger
Blueprint
Atemzug um Atemzug komme ich dir näher.
Gesichtslos stehe ich dir gegenüber.
In diesem Moment bekomme ich Kontur.
Und jede Zelle schreit: Atme mehr.
Ein Solo über die Banalität und Außergewöhnlichkeit des Lebens. Ein intimes Porträt von einer, die jede sein könnte, und gleichzeitig nur sie selbst ist.
Choreografie: Marion Sparber in Ko-Kreation mit Deborah Manavi
Performance & Produktion: Deborah Manavi
Original Musik: Stefano Ciardi
Video: Eva Eyrich
Inspiriert und mit Texten von Mahvash Sabet, Khalil Gibran, Michael Ende.
Die Produktion wurde gefördert durch das Kulturamt Kassel, die Dr. Wolfgang Zippel-Stiftung und die Zukunftsstiftung Mensch und Gesellschaft.
So. 25.2.23 l 18:00 Uhr l Dock 4 Halle
protrahere
Ich würde mich als „mich“ bezeichnen.
Ich möchte „mich“ sein.
Ich werde mich als „mich“ präsentieren.
Ich werde das „ich“ in mir hervorkommen lassen.
Ich werde andere denken lassen, ich sei „ich “ ... und du siehst.
Eine hybride Form des Selbstporträts, untersucht und reflektiert über eine Zeitspanne, was eine Frage der Intimität aufwirft. Welches Selbst wird gezeigt? Es geht darum, etwas zu enthüllen, etwas ins Leben zu rufen.
Die Entscheidung, sich selbst darzustellen kann einen so genannten Gnadenzustand bewirken. So hat protrahere das Gefühl, hervorzuziehen, herauszuziehen, zu verlängern oder ans Licht zu bringen.
Konzept, Choreographie und Performance: Deborah Smith-Wicke
Musik: Albrecht Ziepert und Tabea Schrenk / Soundtrack Schnitt: Deborah Smith-Wicke
Dramaturgie: Gabriela Branco
Licht design: Iria Arenas
Kostüme & Bühne: Deborah Smith-Wicke / Schaukel: Michael Wicke
Foto credits: Karl-Heinz Mierke
So. 25.2.23 l 12:00-15:15 (inkl. Pause) l Ort: SOZO visions in motion
Workshop mit Marion Sparber
In diesem Workshop wollen wir neue Gebiete erkunden, indem wir alles, was wir haben, als Instrument für Ausdruck und Performance nutzen: Körper, Stimme, unsere Vorstellungskraft, autobiographische Erfahrungen, Gefühle, unseren Hintergrund und unser Wissen, Träume und Visionen, sowie die Arbeit mit Objekten und dem Raum. Indem wir mit all diesen Elementen experimentieren, versuchen wir, neue Facetten unserer selbst zu entdecken. Spielerisch treten wir immer wieder aus unserer Komfortzone heraus, streben nach Überraschung und tauchen in die Arbeit des physischen Theaters ein. Indem wir uns als verschiedene Charaktere fühlen und bewegen, erwecken wir sie zum Leben, und erschaffen immer wieder neue Erweiterungen von uns selbst.
Der Workshop ist für alle Niveaus und Hintergründe geeignet.
Workshopleitung: Marion Sparber
Foto credits: Daniel Nartschick